Als Gastronomin und Gastronom haben Sie großen Einfluss auf soziale Belange. Soziales Engagement beschränkt sich hierbei nicht nur auf die Mitarbeitenden eines Restaurants, sondern es bezieht sich auch darauf, wie sich das Restaurant vor Ort engagiert und wie die Lieferanten behandelt werden. Wichtig ist: Wer in der Gastronomie arbeitet, sollte sozial- und krankenversichert sein und erwarten können, dass sein Gehalt pünktlich ausgezahlt wird. Leider erfahren nicht alle Beschäftigten im Gastgewerbe diesen Schutz.
Ein nachhaltiger Arbeitgebender zu sein bedeutet viel mehr als bloß Gesetze einzuhalten. Ein erfolgreiches, nachhaltiges Unternehmen wird motivierte Mitarbeitende halten und neue gewinnen können. Zudem wird es dafür sorgen, dass die Mitarbeitenden ihr Bestes geben und sich weiterentwickeln können. Den Pflichten eines sozial engagierten Arbeitgebers nicht nachzukommen, birgt dagegen viele Nachteile: Die Sorge um eine pünktliche Gehaltszahlung beeinträchtigt die Konzentration von Mitarbeitenden bei der Arbeit. Diese Unsicherheit kann die Beziehung zwischen Mitarbeitenden und Betrieb negativ beeinflussen, so dass sich das Arbeitsklima verschlechtert. Ist zudem das Personal in der Küche nicht richtig geschult, kann dies schnell zu Verletzungen führen. Auch das sorgt dafür, dass sich die Qualität der Arbeit und damit die Qualität der zubereiteten Gerichte verschlechtert. Zudem kann auch das Personal aus dem Service durch Unaufmerksamkeit dazu beitragen, dass Gäste verloren gehen.
Das Gastgewerbe und die Lebensmittelbranche gehören zu den größten Arbeitgebern der Welt, aber in vielen Betrieben fehlt es oftmals an einer guten Arbeitsphilosophie. Leider sind unterbezahlte und ausgebeutete Arbeitnehmende immer noch an der Tagesordnung, sei es in Bezug auf die physischen Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten, Sicherheit oder vertragliche Aspekte wie Zeit- oder Saisonarbeit.
Darüber hinaus gibt es auch extremere Fälle von Zwangsarbeit, Diskriminierung oder andere Formen unethischen Verhaltens. Wenn die grundlegenden Rechte von Mitarbeitenden missachtet werden, werden mit Sicherheit auch die höheren Bedürfnisse, die für die Selbstverwirklichung eines Menschen entscheidend sind, nicht berücksichtigt. Die Menschenrechte aber umfassen alle menschlichen Bedürfnisse.
Als Gastronomin oder Gastronom haben Sie eine unmittelbare Verantwortung für Ihre Mitarbeitenden. Darüber hinaus haben Sie auch eine indirekte Verantwortung für jeden Arbeitnehmenden in der Lieferkette, der Sie mit Produkten versorgt – sei es die Landwirtin oder der Landwirt oder die Fahrerin bzw. der Fahrer. Ein sozial engagierter Gastronomiebetreibender zu sein, bedeutet daher, sich auch vor Ort in der eigenen Region angemessen zu verhalten, z. B. gegenüber anderen Gastronomiebetreibenden, Verbänden und Wohltätigkeitsorganisationen. Insbesondere in extrem herausfordernden Zeiten kann die Art und Weise, wie Sie Ihr Personal und Ihre Lieferanten behandeln oder wie Sie mit Ihrer Kommune interagieren, nicht nur für Sie positive Auswirkungen haben, sondern Sie auch beeinflussen und damit auch grundsätzlich das Verständnis von guter Arbeit in der Gastronomie.
Menschenrechte sind für die Selbstverwirklichung eines Menschen von entscheidender Bedeutung und die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ durch die Vereinten Nationen im Jahr 1948 bildet die Grundlage für die wesentlichen Menschenrechtsanforderungen in allen Unternehmen
Einheitliche Leitlinien für die Umsetzung der grundlegenden Menschenrechte wurden 2011 von den Vereinten Nationen in den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte entwickelt
Es gibt arbeitsrechtliche Vorschriften, die unabhängig von Arbeitsverträgen (z. B. befristet/unbefristet oder Vollzeit/Teilzeit) eingehalten werden müssen
Extreme Herausforderungen für faire Arbeitsbedingungen sind Zwangsarbeit, Diskriminierung oder andere Formen unethischen Geschäftsverhaltens
Die Menschenrechte bedeuten, dass Arbeitnehmende das Recht haben, am Arbeitsplatz vor ungerechter Behandlung geschützt zu werden. Das beinhaltet u. a. den Schutz davor, zu Unrecht entlassen oder diskriminiert zu werden, das Recht auf Versammlungsfreiheit und faire Arbeitsbedingungen
Es gibt drei Wege, um ein sozial engagiertes Unternehmen zu führen. Dies geschieht durch Ihre Mitarbeitenden, Ihre
Lieferanten und Ihre lokale Gemeinde.
Als Arbeitgeber erreichen Sie nachhaltige Arbeitsbedingungen, indem:
Die sieben Grundrechte, die von der UN definiert wurden, können Ihnen dazu als Leitfaden dienen.
Arbeitnehmendenrechte in der Lieferkette sind in fast allen Ländern ein Thema. Sie können etwas bewirken, indem Sie faire Arbeitsbedingungen bei Ihren Lieferanten fordern. Dies fördert den sozial nachhaltigen Einkauf, durch den Sie auf einer anderen Ebene der Lebensmittelindustrie etwas bewirken können.
Orientieren Sie sich an den folgenden Schritten:
Die Beziehung zu Ihrer lokalen Gemeinde ist von entscheidender Bedeutung und kann Ihnen dabei helfen, Krisen zu meistern. Ihr Personal wird sich eher für Ihr Restaurant engagieren, wenn Ihr Betrieb einen festen Bestandteil ihres Lebens ausmacht.
Wenn Sie einen aktiven Beitrag für die Gemeinschaft leisten möchten, helfen Ihnen die folgenden Schritte:
Als Arbeitgeber erreichen Sie nachhaltige Arbeitsbedingungen, indem:
Die sieben Grundrechte, die von der UN definiert wurden, können Ihnen dazu als Leitfaden dienen.
Arbeitnehmendenrechte in der Lieferkette sind in fast allen Ländern ein Thema. Sie können etwas bewirken, indem Sie faire Arbeitsbedingungen bei Ihren Lieferanten fordern. Dies fördert den sozial nachhaltigen Einkauf, durch den Sie auf einer anderen Ebene der Lebensmittelindustrie etwas bewirken können.
Orientieren Sie sich an den folgenden Schritten:
Die Beziehung zu Ihrer lokalen Gemeinde ist von entscheidender Bedeutung und kann Ihnen dabei helfen, Krisen zu meistern. Ihr Personal wird sich eher für Ihr Restaurant engagieren, wenn Ihr Betrieb einen festen Bestandteil ihres Lebens ausmacht.
Wenn Sie einen aktiven Beitrag für die Gemeinschaft leisten möchten, helfen Ihnen die folgenden Schritte:
Wenn Sie Ihre soziale Verantwortung als Gastronomin oder Gastronom in den Vordergrund rücken möchten, dann sollten Sie mit Ihren Mitarbeitenden, Ihren Lieferanten und mit den Personen Ihrer lokalen Gemeinde sprechen. Führen Sie Lösungen ein, die nicht allzu viel Aufwand von Ihnen erfordern. Informieren Sie Ihre Gäste über Ihr soziales Engagement. Zum Beispiel können Sie mit Hinweisen im Restaurant oder mit Informationen in der Speisekarte Ihre Gäste auf Ihr verantwortungsbewusstes Handeln aufmerksam machen. Die Wirkung Ihrer Handlungen wird dadurch nur vergrößert, denn Ihr Personal und Ihre Gäste werden diese Botschaften mit nach Hause nehmen.
Informieren Sie sich über die nationale Gesetzgebung zu den Arbeitsbedingungen und zu den sieben Grundrechten, die von der UN definiert wurden
Beziehen Sie Ihr Personal und Ihre Lieferanten mit ein
Interagieren Sie mit Ihrer Gemeinde vor Ort
Anwendungen, die bei der Menükartengestaltung oder der Kommunikation helfen können, sind z. B. Menukit oder Dish.
METRO unterstützt Sie mit vielen nachhaltigen Produkten bei Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie:
Vereinbaren Sie gemeinsam, wie Sie Mitarbeitende unterstützen können, die Angehörige oder Kinder betreuen und für die Sie gegebenenfalls kurzfristig Ersatz finden müssen. Berücksichtigen Sie bei der Erstellung von Schichtplänen die Bedürfnisse älterer und körperlich beeinträchtigter Mitarbeitender. Fördern Sie Ihr Personal durch Weiterbildungen und Beförderungen.
Informieren Sie sich über die rechtlichen Anforderungen, bewerten Sie die gegenwärtige Situation, nehmen Sie Änderungen vor und überwachen Sie die eingeführten Maßnahmen. Stellen Sie sicher, dass bei Bedarf alle Mitarbeitenden mit einer persönlichen Schutzkleidung (PSA) ausgestattet sind. Bieten Sie Ihren Arbeitnehmenden zusätzlich die Möglichkeit, überschüssiges Essen mit nach Hause zu nehmen und sorgen Sie dafür, dass alle eine kostenlose Mahlzeit am Tag erhalten.
Machen Sie Ihr Engagement und Ihre Erwartungen gegenüber Ihren Mitarbeitenden deutlich. Legen Sie alle Aufgaben klar und deutlich fest. Sprechen Sie häufig mit ihnen und binden Sie sie durch Aus- und Weiterbildungen oder soziale Begegnungen (Team Events, Weihnachtsfeiern, etc.) ein. Führen Sie ein effizientes Beschwerdeverfahren ein, um besser mit Feedback umgehen zu können. Treffen Sie mit Ihren Mitarbeitenden eine Vereinbarung, wie Trinkgelder verteilt werden.
Beteiligen Sie sich an lokalen Aktivitäten und Wohltätigkeitsprojekten, z. B. an Straßenfesten. Spenden Sie überschüssige Lebensmittel. Sammeln Sie Geld für wohltätige Zwecke oder stellen Sie Mitarbeitende zur Unterstützung lokaler Wohltätigkeitsorganisationen frei. Stellen Sie Ihr Restaurant auch außerhalb der Geschäftszeiten als Treffpunkt zur Verfügung z. B. für örtliche Wohlfahrtsverbände und Organisationen. Schaffen Sie besonders tagsüber einen ansprechenden Ort für Eltern mit Kindern.
Machen Sie deutlich, dass Sie ein inklusives Restaurant betreiben, in dem Diskriminierungen nicht geduldet werden, weder bei Mitarbeitenden noch bei Gästen. Berücksichtigen Sie bei der Anstellung von Mitarbeitenden aus der Umgebung unterschiedliche soziale Hintergründe und Kulturen, einschließlich von Migrantinnen und Migranten.
Beziehen Sie Ihre saisonalen Lebensmittel vor Ort und erweitern Sie Ihre Speisekarte um lokale Spezialitäten. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Speisekarte die verschiedenen Ernährungsstile Ihrer Gäste berücksichtigt.
